Goldberg-Variationen

Kammermusikalische Klänge in der Friedenskirche schenkten uns Chanmi an der Geige, Diana an der Bratsche und Jihaing am Cello. Sie spielten in einer öffentlichen Generalprobe die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach. Es war ein durch und durch beeindruckender Abend. Vielen Dank an die drei Musiker!

Jeweils am Ende der beiden Blöcke kam es zu einer kurzen Welturaufführung. Die Komponistin der Variation 16 war im Publikum dabei, die letzte Variation stammte aus der Feder Jihaings. Jihaing kombiniert die Bach’sche Variation mit einem koreanischen Kinderlied. Er schreibt dazu:

Die Melodie von lsland Lullaby mit der Begleitung von Goldberg und die Melodie von Goldberg mit dem koreanischen Rhythmus sind die Idee, das Wort Emigration durch Musik so auszudrücken, wie ich es mir vorstelle.

Der Höhepunkt, der mit einer chromatischen Tonleiter beginnt und in einem Tremolo gipfelt, drückt den Winterwind aus, den ich in Bremerhaven gespürt habe, und gleichzeitig meinen Willen, den äußeren Druck während des Emigrationsprozesses zu überwinden.

Irgendwann ist der ganze Druck von mir abgefallen und ich habe meinen Frieden gefunden, indem ich glūcklich mit den Deutschen (z.B Geimeinde, Kollegen im Theater) zusammenlebe. Und ich lebe weiterhin das Leben, das ich mir in Deutschland gewünscht habe.

Die Goldberg Melodie, die am Ende zurückkommt, klingt wie das Original, schaffit aber eine ganz andere Atmosphäre. lch wollte den Prozess des Durchlebens wichtiger Ereignisse im Leben ausdrücken, die Ruhe des Friedens, die man am Ende des Ereignisses empfindet, und die Gefühle der Sehnsucht, die immer noch da sind.