Die Kirche

Die Evangelisch-methodistische Kirche

Gegründet wurde die Evangelisch methodistische Kirche im England des 18. Jahrhunderts. Mit den anderen evangelischen Kirchen und der katholischen Kirche leben wir in freundschaftlicher Verbundenheit.

Evangelisch heißt sie, weil sie in der Verkündigung des Evangeliums ihren Ursprung hat. Diese Botschaft von der Liebe Gottes, die allen Menschen ohne Vorbedingung gilt, ist Inhalt und Maßstab für das Leben der Kirche und ihrer Mitglieder. Darum ist die Evangelisch-methodistische Kirche auch mit allen anderen protestantischen Kirchen verbunden.

Methodistisch war ursprünglich eine spöttische Bezeichnung für eine Gruppe junger Studenten in Oxford (England) im 18. Jahrhundert. Sie versuchten konsequent und “mit Methode” ihren christlichen Glauben zu leben. Der junge anglikanische Pfarrer John Wesley (1703–1791) wurde bald zur führenden Persönlichkeit dieser Erneuerungsbewegung der anglikanischen Kirche. Er wandte sich gegen eine Glaubenspraxis, die in Äußerlichkeiten erstarrt und den Menschen keine Hilfe ist bei ihrer Suche nach Spiritualität und Mystik, nach erfahrbarem Glauben und nach einem wirklichen Leben in der Nachfolge Christi. Er wollte aus der anglikanischen Kirche wieder eine Kirche der Herzensreligion machen, die von Glauben, Liebe und Freude geprägt ist.

Vehement setzte sie sich schon damals für die Rechte der Arbeiter und die Befreiung der Sklaven ein.

Heute ist die Bewegung, die daraus entstand, eine der größten protestantischen Kirchen weltweit mit mehr als 10 Mio. Mitgliedern. Sie hat mehr Mitglieder als der lutherische Weltbund und gehört zu den am schnellsten wachsenden Kirchen in Afrika und Asien. Geleitet wird die Kirche in Deutschland von Bischof Harald Rückert.

Unser Kirchengründer John Wesley schrieb (1703 – 1791)

”Ich maße mir nicht an, meine Form der Glaubensausübung irgendjemand anderem aufzuzwingen. Ich denke zwar, sie ist wirklich urchristlich und apostolisch. Aber meine Überzeugung ist kein Maßstab für andere. Daher frage ich keinen, mit dem ich Gemeinschaft im Geist christlicher Liebe pflegen will: ‘Gehörst du zu meiner Kirche, zu meiner Gemeinde? Hältst du dieselbe Form der Kirchenleitung, und dieselben kirchlichen Ämter wie ich für richtig? Verwendest du dieselbe Form des Gebets wie ich?’

Ich frage auch nicht: ‘Empfängst du das Heilige Abendmahl in der gleichen äußeren Haltung und Art wie ich?’

Ich will auch nicht wissen, ob du mit mir in der Verwaltung der Taufe, in der Zulassung von Taufpaten, in der Taufhandlung oder in der Frage des Taufalters übereinstimmst.

Ich frage nicht einmal (so sehr ich meiner eigenen Auffassung sicher bin), ob du die Taufe und das Heilige Abendmahl überhaupt anerkennst. Lass das alles vorerst beiseite. Darüber wollen wir, wenn es nötig ist, zu einer gelegeneren Zeit reden. Heute frage ich nur:

‘Ist dein Herz mir gegenüber ebenso aufrichtig wie mein Herz dir gegenüber? Ich stelle keinen weitere Frage. Wenn es so ist, dann gib mir deine Hand. Wegen unterschiedlicher Meinungen oder Standpunkte wollen wir das Werk Gottes nicht zerstöre n. Liebst du Gott, dienst du ihm? Das genügt. Ich reiche dir die rechte Hand zum Zeichen unserer Gemeinschaft.’

Gib mir hundert Prediger, die nichts fürchten als die Sünde, und nichts höher achten als Gott allein. Mir ist es dann egal, ob sie Pfarrer oder Laien sind. Aber nur solche Menschen werden die Pforten der Hölle erschüttern und das Himmelreich auf Erden der Verwirklichung näherbringen.”