Grenzen durchleben
Eine neue Woche hat begonnen und ich bin gerade dabei, mir zu überlegen, was alles ansteht und zu tun ist. Da fällt mein Blick auf mein Bücherregal und bleibt bei einem Titel hängen, der „Grenzen durchleben“ heißt. Ach ja, dieses Buch von Volker Baumann hat mir eine Freundin mal geschickt und ich wollte es irgendwann lesen. Nun spricht mich der Titel an und ich nehme das Buch in die Hand. Grenzen durchleben – das ist immer noch unser Thema, auch wenn sich manches inzwischen positiv verändert hat, denke ich. Wir leben nun schon länger mit einer Grenze, die Corona heißt, und neue Grenzerfahrungen tun sich auf, mit denen niemand gerechnet hat, denken wir nur an die jüngsten Klimakatastrophen. Aber eigentlich will ich das alles nicht, ich sehne mich doch nach grenzenlosem Leben, oder?!?
Auf dem Klappentext des Buches lese ich dann die folgenden Worte: „Selten verläuft das Leben geradlinig. Fast jeder Mensch stößt an Wendepunkte. Viele der bis dahin gezogenen Erfahrungen tragen dann nicht mehr. Konsequenzen müssen gezogen werden. Was wird kommen?“ Genau, das ist doch unsere Situation, und ich frage mich öfters: Was macht sie mit mir und was wird mir daraus zum Segen werden? Es gibt ja immer zwei Seiten und meistens sehen wir nur die negative Seite, aber irgendwann wird vielleicht auch die für uns bis jetzt verborgene Seite sichtbar werden.
Werde ich dann dankbar zurückschauen und mich an gute Erfahrungen erinnern oder werde ich voll Groll und Zorn daran denken, weil mein Leben dadurch so beeinträchtigt wurde? Das Buch erzählt die Geschichten von Menschen, die unfassbares Leid erlebt haben und dennoch Kraft und Trost erfahren haben, und von solchen, die Herausforderungen mit Liebe begegnet sind, die jedes menschliche Vermögen grenzenlos überstiegen hat. Was sind dagegen meine Grenzen? Vergleichsweise „peanuts“, wie man so schön sagt!
Sicher, mancher hat in diesen Tagen immer noch zu kämpfen. Noch ist nicht alles so, wie es einmal war und wie wir es gerne hätten. Und trotzdem können Krisenzeiten zu Wendepunkten werden, in denen Neues entstehen darf. Ob wir diese Chance nutzen wollen? Auch im dunklen Tal ist unser Gott dabei und deckt uns einen Tisch, sogar im Angesicht unserer Feinde, wie der Psalm 23 es ausdrückt. Es gibt also Hoffnung und das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Gott sei Dank!